3.Kapitel, in dem wir mal ein bisschen ins Detail gehen....


@A
Unsere Sprachschule wird von einem bolivianisch/schweizerischen Ehepaar geführt, die nicht nur die Schule selbst, sondern auch die Methode des Unterrichts entwickelt haben. Jeder Teilnehmer erhält vier Stunden Einzelunterricht pro Tag, sprechen, vorgefertigte Übungen schriftlich und mündlich bearbeiten und Hausaufgaben. Carla hat die Effektivität schon bemerkt: „Nach zwei Tagen kann ich soviel, wie ich in der Schule zur ersten Schularbeit nach 2 Monaten konnte“ Nach 5 Wochen werden wir das endgültige Resultat sehen!
Ein Wort zum öffentlichen Transport ( weil es uns so beschäftigt): Auf den Straßen von Cochabamba fahren ungezählte Uraltbusse, die pro Fahrt zu bezahlen sind (2 Bol.=ca 25 Cent) Technische Kontrollen der Fahrzeuge gibt es nicht, ich habe bei ungefähr 20 Fahrten, noch keinen funktionierenden Tacho gesehen. Außenspiegel, Windschutzscheiben, Sitze, Blinker, Lichter, Karosserie sind in oft atemberaubenden Zuständen. Natürlich gibt es keine Sicherheitsgurte, auch in Taxen nicht. Die wiederum sind am Abend eine gute Alternative, kosten unwesentlich mehr als Busse, es gibt gewisse Merkmale, um sichere Taxen zu erkennen. Nachdem der Preis verhandelt ist und die Adresse bekannt gegeben wurde geht es los. Es kann passieren, dass der Fahrer unterwegs Passanten frägt, wo die gewünschte Adresse ist (liegt vielleicht auch an unserem spanisch)
Wir sehen hier unglaublich Gegensätzliches: große, umfassende Armut, Menschen, die mit schmutzigsten, kaputten Kleidern auf der Straße Winzigkeiten verkaufen, Kinder jeden Alters, die dabei sitzen oder als Babies auf dem Rücken getragen werden. Straßen, Häuser in unfertigen oder improvisierten Zuständen, eingefallene Mauern, Kiesgruben mitten auf dem Weg, Staub, Staub, Staub. In den Kneipen läuft bolivianische Musik, es wirkt etwas improvisiert.
In anderen Stadtteilen, da wo z.B. auch das Cowork ist, in dem wir die blogs schreiben können, gibt es grüne Parks, Bäume, neuwertige europäische Autos, saubere Lokale mit Möbeln aus Holz und sauberen Toiletten. In diesen Vierteln wird die Hautfarbe der Leute deutlich heller, wir fallen kaum noch auf ( außer durch unser Spanisch😂) Charthits aus den Lautsprechern, diese Kneipen könnten überall auf der Welt stehen. Sogar Markengeschäfte gibt es hier.
Marken der anderen Art und für jedermann gibt es auf Märkten, die gar nicht so leicht zu finden sind, so wie dieser: Mercado Mayo 25. In schmalsten Gängen drängen sich kleine und kleinste Stände, die alles verkaufen, was zu verkaufen ist. In den Säcken wird z.B. tassenweise Reis, Bohnen, Getreide verkauft
Dort haben wir gelernt, dass es über 20 verschiedene Sorten Kartoffeln gibt, wenngleich es anscheinend nicht immer großen Andrang am Stand gibt.

@C Nach den fünf Tagen hier haben wir schon sehr viel von der Kultur mitgenommen, gesehen und erfahren. Unter anderem, dass man nicht so leicht an Internet kommt. Heute waren wir gefühlt das 100.ste x in der Stadt um unsere Handys frei zu schalten und Internet zu bekommen. Apropos Stadt ,in der Stadt ist ein absolutes Chaos , Autos und Busse überall. Wenn man über die Straße gehen will darf man sich nicht auf die Ampel verlassen ,denn die Autofahrer fahren gerne auch bei Rot. Darum ist die Stadt auch nicht empfehlenswert für Fahrradfahrer. In den ganzen fünf Tagen haben wir einen Fahrradfahrer in der Stadt gesehen und zwei an  einem abgelegenen Ort.
P.s: Unsre Handys funktionieren endlich, wir haben mobile Daten und eine bolivianische Handy Nummer!😊😊

@W
 Auch hier gibt es Eltern, die ihre Kinder jeden Tag zur Schule fahren, weil die Öffis nicht sicher sind. Wir fühlen uns sehr sicher in Bolivien, obwohl ich bisher in drei von vier Nächten von einer Alarmanlage direkt in unserer Nähe geweckt wurde. Zur Zeit scheint mir, dass die größte Gefahr in Bolivien ist, von einem Auto überfahren zu werden.

@ D
 Hier in Cochabamba gibt es sehr viele streunende Hunde. Besonders in unserem Viertel, da die Leute sich eine Hund kaufen, ihn nicht mehr wollen und dann aussetzen.
Oft muss ein Taxi oder ein Bus anhalten und hupen, weil ein Hund über die Straße läuft oder auf ihr liegt.
Angst haben muss man vor den Hunden jedoch nicht. 

@A
im Hintergrund dieses Bildes wird im Übrigen eine interessante Bauart sichtbar: Fast überall stehen noch nicht fertige?, nie fertig werdende? Häuser. Die schützende Mauer jedoch ist schon da.



Kommentare

  1. Hallo liebe Hirners,
    vielen Dank, dass ihr eure Eindrücke hier mit uns teilt. Mit Spannung lese ich euren Blog über euer Bolivien-Familienabenteuer! Ihr habt ja schon super viel erlebt, mich würde noch interessieren: wie ist denn das Essen so? Ganz liebe Grüße aus Bayern, passt auf euch auf und weiterhin eine gute Zeit wünsche ich. Hasta luego, Sophia

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