4.Kapitel- der Alltag in Cochabamba

@A
nach nur einer Woche fühlen wir schon so etwas wie Alltag: Morgens Sprachschule, Mittagessen in einem kleinen Lokal, danach Entspannung, später Erledigungen oder Besuche, Hausaufgaben, Basketball spielen für die Herren und chillen für die Damen.
Das Mittagessen im Lokal kostet pro Nase 13 Bol. (also nicht ganz zwei Euro),  Suppe, Hauptspeise und Obst als "postre". Die Cola ist da schon dabei. Für den Preis kann ich zu Hause nicht kochen, das Einkaufen im Supermarkt IC Norte ist nicht billig. Wir essen also jeden Mittag in der "Pension".
Zum Haushalt noch ein paar Worte:
das ist meine Waschmaschine, sie ist im Freien, so dass man die Wäsche gleich aufhängen kann
das die Spülmaschine:

 und das die Dusche in unserer Wohnung.
Durch einen Durchlauferhitzer gibt es hier warmes Wasser! Wer die Handbrause benützt, hat leider nur kaltes Wasser.
Wasser und Strom sind kostbar, was geht, wird mit der Kraft der Hand gemacht, eine Lehrerin der Sprachschule, die eine Waschmaschine hat verwendet das Wasser der unterschiedlichen Spülgänge wieder, als Vorwäsche für die folgende Ladung, als Gießwasser, Putzwasser.....
Nachdem meine Routine fürs Waschen mit der Hand für vier Leute nicht ausreichend ist, lassen wir unsere Wäsche bei einer Waschfrau waschen, das funktioniert nach Gewicht, eine Waschmaschinenladung kostet 39 Bol (ca.5 Euro) da ist die Wäsche von Hand gewaschen (vorher wird in jedes Stück eine Identifizierungnummer eingenäht), getrocknet und gebügelt!!!
Ich laboriere gerade an meinem "bienvenidos a bolivia" , Erkältung, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen- der Willkommengruß Boliviens.
Eine tolle Abwechslung haben wir auch schon besucht: den parque de la familia: es gibt dort unterschiedliche Brunnen, die unterschiedlichste bewegliche Fontänen besitzen. Am Abend wir das alles mit Farben noch unterstrichen, sehr hübsch- die Bolivianer nennen es: tanzende Wasser.


Alles mit neuester Technik ausgestattet, Laserlicht, Wasser-recycling: Wolfgang glaubt, es wurde für die "Panamericas" erbaut, aber niemand weiß genaues. Nachdem man im Alltag erlebt, was Wasser für ein Luxus ist, weiß man auch wieder nicht, ob man weinen oder lachen soll......


@W
Das Leben hier in Cochabamba ist so verschieden von einem Leben in Europa. Obwohl ich schon einmal für vier Monate in einer Stadt in Lateinamerika  gelebt habe (in einer Stadt in der Größe von Salzburg in Nicaragua) ist hier für mich auch vieles neu.

Cochabamba ist ein Moloch, offiziell hat es nur 600.000 Einwohner, im Großraum Cochabamba leben aber wohl ca. 2,5 Millionen, eigenständige Städte wie Quillacollo oder Sipe Sipe sind längst mit Cochabamba zusammengewachsen. Das Tal von Cochabamba in 2400 Meter Höhe ist umgeben von Bergen mit über 5000 Metern Höhe. Leider führt das dazu, dass es ziemlich viel Smog gibt. Der Verkehr ist Wahnsinn, öffentlicher Verkehr nur mit alten Bussen, ausserdem Unmengen von Taxis. Fahrradfahren ist lebensgefährlich. Wenn es mittags windig wird, wird die Luft etwas besser. Die Stadt ist voller Leben. Auf dem Hauptplatz (Plaza de 14. septiembre) ist immer was los, von jugendlichen Rappern über Mädchentanzgruppen bis zu Malern und natürlich auch Predigern.


La Cancha ist der größte Markt Lateinamerikas, man bekommt hier alles. Vorgestern haben wir dort ein paar DVDs in Englisch mit aktuellen Kinofilmen gekauft für 40ct. pro Stück. Trotz des Chaos dort weiss jeder Verkäufer eines Standes wo man was kaufen kann. Es gibt keine Öffnungszeiten. Ab ca. 20 Uhr schliessen zwar einige Stände, aber man hat immer noch eine sehr große Auswahl bis tief in die Nacht. Und um 5 Uhr morgens gehts weiter, jeden Tag.
Durch die Enge der Marktgassen schieben sich dann auch noch Unmengen von Bussen.


@D
Direkt vor unserer Haustür gibt es einen großen öffentlichen und überdachtem Basketballplatz. Die Jugendlichen aus dem barrio (Viertel) spielen dort fast täglich und ich mit ihnen. Das "Training" ist sehr locker, ich konnte einfach so mitspielen. Es ist jeden Dienstag und Donnerstag. Der bolivianische Trainer macht jedoch nicht sonderlich viel. Er sitzt die meiste Zeit am Rand des Feldes und gibt wenige Anweisungen, die ich jedoch nicht verstehe. Zum Glück gibt es einen Jungen, der Englisch spricht und für mich übersetzt. Die Leute sind in meinem Alter und sehr offen.
Ich habe mir einen Basketball und Sportschuhe zu einem Spottpreis auf "La Cancha" gekauft und gehe fast jeden Abend zum Spielen auf den Platz.



@C
Am Wochenende ruhen wir uns immer von der Sprachschule aus. Die sollte man nicht unterschätzen, vier Stunden Einzelunterricht mit einer halben Stunde Pause plus Hausaufgaben 😞😂. Danach noch ein bisschen Bewegung...


 Gestern waren zwei Zivildiener  bei uns , die uns etwas über unsere nächste Stadt, wo wir dann leben , arbeiten und in die Schule gehen werden, erzählt. "Oruru".
Trotz der Kälte auf 3400m bin ich sehr positiv eingestellt. Ich werde dort auf die Schule "collegio aleman " gehen. also auf eine spanische Schule aber wo auch das Fach Deutsch unterrichtet wird und auch manche deutsch sprechen. Ich freue mich schon sehr auf die Mitschüler und bin gespannt, wie unterschiedlich der Unterricht in Bolivien im Vergleich zu Deutschland ist.
Dort steht dann Anfang März der Karneval an, wo wir erzählt bekommen haben, dass man dort gerne mitmachen kann, was wir wahrscheinlich auch machen werden.
 Zurück zu Cochabamba: wir genießen hier noch die vier Wochen in der Wärme , bevor es hoch geht. Die nächsten Wochenenden sind schon voller Termine : Regenwald , Nationalparks ,...
Also jetzt wieder eine Woche Sprachschule und ganz viel Spanisch lernen.
P.S: Ich weiß nicht, mit welchem Auto ich lieber fahren würde....😉😜


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

8. Kapitel-Flexibilität-Flexibilität-Flexibilität

5. Kapitel-höher als der Montblanc

12. Kapitel- Cochabamba, nos veremos, adiós!