11.Kapitel (trabajo, colegio alternativo, Bekanntschaft mit Dali und Dinos)

@D
Dali-Wüste
Nun doch einige Zeit nach dem Ausflug in die Salzwüste, hole ich aus den Tiefen meines Gedächtnis' die Erinnerung aus Uyuni wieder hervor.
Die Salzwüste war für mich mich bis jetzt einer der besten Ausflüge innerhalb Boliviens, ich glaube ein großer Faktor für diese Begeisterung war, dass ich das erste mal in einer Wüste gewesen bin und dann gleich in einer solch Spektakulären.
Der Name dieser Wüste kommt von einem Maler (Dali) der diese gemalt hat, ohne dort gewesen zu sein oder diese vorher zu Gesicht bekommen zu haben.
                                                                     
 Ansonsten gab es einfach alles: Von unendlich großen, das Ende nicht zu "erblicklichen", Salzfeldern zu bunten, salzigen Lagunen, in denen kein Fisch, keine Pflanze, sondern ausschließlich Flamingos leben können bis zu Häusern, die nur aus Salz gebaut werden.
Auch in unserem Hotel in der Salzwüste war außer dem Dach, den Türen und den Matratzen alles vollständig aus Salz.




arbol de piedra
 Auf dem Salar waren wir in einer Grup-pe von sechs Leu-ten
 (wir fünf und ein Brasilianer ) und unserem Guide mit einem Jeep unterwegs.
Eins, wofür der Salar bekannt ist, sind die Perspektivenfotos, die aufgrund des nicht zu erkennenden Distanzunterschiedes möglich sind.



Der Wind schleift mit dem Wüstensand
die Steine in ungewöhnliche Formen.


Laguna colorada
Essen mit unserem guide
Auf Grund verschiedener Mineralienzusammensetzung und Wetterbedingungen haben die vielen Lagunen alle unterschiedliche Farben.

Durch Vulkantätigkeit gibt es auch einige Orte, an denen Geysire Wasser kochen und dieser dann als Wasserdampf aufsteigt. Auch Schlamm beginnt zu kochen.

 

am Lokomotivenfriedhof

Alles in Allem hat mir dieser kleine Urlaub sehr gut gefallen und war es auf jeden Fall wert gesehen zu werden.

@C
Nun sind wir wieder in Cochabamba und leben hier jetzt nur noch 2 Monate. Da ich meine Geburtstagsfeier nicht in Oruro feiern konnte, habe ich sie hier in Cochabamba gefeiert. Ich habe ein paar Leute noch von früher, wo wir 5 Wochen in Cochabamba waren, eingeladen, zwei Freundinnen von meiner neuen Schule und zwei Freundinnen von Oruro.


Bei uns im Haus gibt es unten einen Spieleraum, wo es einen Billard, Tischtennis und Pokertisch gibt. Das war ziemlich lustig weil die hier so etwas nie spielen. (Wir hatten ein bisschen Angst, dass sie mit den Queues  den Billardtisch aufstechen😂).



Dann sind wir vor dem Essen noch in den geheizten Pool gesprungen. Nach dem leckeren Grillen haben drei Freundinnen von mir noch bei mir übernachtet, die dann in der Früh mit uns noch Frühstücken waren. Abgesehen von den Hotelfrühstücken war das das weitaus leckerste Frühstück, was ich in Bolivien gegessen habe............ok das ist auch nicht schwer.

Wir hatten ja 8 Wochen Sommerferien, seit fast 4 Wochen haben wir wieder Schule. Die Schule ist SEHR locker und nicht wirklich so, wie man sich eine Regelschule vorstellt. In der Schule sind immer zwei oder drei Stufen eine Klasse. Ich und der David sind in der letzten Klasse, das heißt 10, 11 und 12 Klasse, das nebenbei auch die einzigste Klasse ist, in der es Hausaufgaben gibt (und nicht wenig!). Wir haben von 8 oder auch 8:15 Uhr bis 10 Uhr Schule, dann eine halbe Stunde Pause. In den Pausen gehen wir immer zum Sportplatz und spielen Basketball oder Fussball, oft auch mit den Lehrern. Dann haben wir, jeden Tag, nur bis 12:40 Schule, aber müssen dann noch eine dreiviertel Stunde mit dem Schulbus nach Hause fahren.
Am Anfang war es gar nicht so leicht Freunde zu finden, weil sie hier nicht so offen sind. Trotzdem sind die Schüler aus unserer Klasse alle wiedermal super nett und sympathisch. Was mir an der Schule sehr gut gefällt ist, dass die Schüler ein sehr gutes Verhältnis zu den Lehrern haben und nicht wie in vielen Schulen Angst vor einem Lehrer haben,  z.B sprechen die Schüler die Lehrer auch immer mit ihren Spitznamen an. Man kann mit den Lehrern auch ganz normal über irgendein Thema diskutieren mit dem man nicht einverstanden ist, denn die meisten Lehrer sind einfach so wie die zweiten Eltern. Trotzdem freue ich mich, wenn die Schule zu Ende ist, weil es doch noch anstrengender ist wie in der Schule in Oruro, denn in der Schule muss man viel mehr alleine machen und auch oft in Gruppen über ein Thema spontan referieren. Das ist für mich und den David natürlich nicht so leicht, weil wir nicht einfach über z.B die Klimaerwärmung frei sprechen können.
Dann freue ich mich als nächsten auf den Karneval in Oruro, kommendes Wochenende und dann freue ich mich, wenn meine Tante uns besuchen kommt in ein paar Wochen.

@A
Nach unserem Salar de Uyuni- trip waren die ersten drei Wochen in Cbba dem Eingewöhnen gewidmet. Die Schule, in der die Kinder gehen und in der ich unterrichte,  ist in einem Außenbezirk von Cbba gelegen, Tiquipaya. Sie ist eine von zwei alternativen Schulen, die uns in Bolivien bekannt sind, die Andere ist in La Paz. 150 Schüler gehen in "Kusikuna" auf deutsch: "mit Freude " in zwölf Klassen. Der Unterricht wird von einem oder zwei Klassenlehrern gehalten, nur Sport, Sprachen und Musik sind ausgelagert. Mein Job ist der Musikunterricht in allen Klassen, in der Unterstufe wäre wohl musikalische Früherziehung der passende Begriff, die Mittel-und Oberstufe  kann wählen, da unterrichte ich percussion und Chor.


Alternativ bedeutet in dieser Schule: Selbstgebaute Lehm-/ Holz-bauten. Rechts David und Carlas Klas-senzimmer;





Verbundenheit mit Natur und der Geschichte Boliviens; (Text: im Wald hast du kein Wi-Fi, aber mit Sicherheit findest du dort eine bessere Verbindung)


Gleichwürdigkeit von Lehrer und Schüler;
Liberalität im Aussehen und im Denken; Verantwortung für die Gemeinschaft.







Am letzten Wochenende
waren wir dann im ältesten und kleinsten Nationalpark Boliviens: Torotoro, wieder einmal Quetschua und es bedeutet: Pampa mit Schlamm. Das wird dem nicht gerecht, was wir gesehen haben: Umajallanta, eine Tropfstein-höhle; (davon weiter unten im Text)

einen 400m und 700 Steinstufen tiefen Canyon " El Vergel" mit berauschenden Wasserfällen und Badeplätzen; Dinospuren aus längst vergangenen Zeiten, dank plattentektonischen Verschiebungen und Gesteinszusammensetzung bestens konserviert. Überhaupt unterschiedlichste Steinformationen und -farben, durch verschiedene Oxidationsprozesse, Wind und Wetter wie ein Natur-Farbkasten, wirklich!










Dann gibt es die Ciudad de Itas, ein Höhlengebilde samt diversen tierähnlichen Gesteinsforma-tionen zu einem Naturparadies verwachsen, das sich aber auch besteigen lässt und von dem man sozusagen vom Dach aus, einen wunderbaren Blick ins Tal genießt,  immerhin fast auf Orurohöhe! Faszinierend auch die Kondore!















Manche Brücken im Nationalpark würden wohl europäischen Statikern den Schweiß auf die Stirn treiben.....

 Und die Pfarrer hier scheinen auch alles richtig zu machen: vom Fußballfeld in die Kirche hinein-und hinausfallen!



 Durch die 5-stündige Anfahrt ( für 140 km Wegstrecke) auf, ja -"Pisten" trifft es vielleicht am ehesten, im 4-wheel-drive und mit original bolivianischer Verkehrsführung haben wir jetzt auch den Eingangstest zur Mitfahrt bei Paris-Dakar gemeistert.

Sollte dieser Test unbekannt sein- die Regeln werden eigentlich nur mündlich weitergegeben -hier kurz zusammengefasst:


1.) Schildern können, müssen aber nicht richtig oder falsch sein, daraus ergibt sich:
2.) Routenvarianten müssen eigenständig entschieden und mit Gottes Hilfe gefahren werden.

3.) Alle Berechnungen zur Durchfahrtstiefe bei diversen Senken müssen von ausgebildeten Techniker(innen) mit Hilfe modernster Technik gemeistert werden.

4.) Gruppenreisen haben Vorrang!


5.) Das Verwenden von Karten oder Navi ist verboten,  Karten im Internet wurden  gesperrt und das Netz für die Dauer des Tests unterbrochen.

6.) Nur der Erste gewinnt! Wir haben in Torotoro einen Tag gewartet, aber keiner folgte auf den Plätzen ......also, ja, wir denken, dass wir gewonnen haben...
@C

@W
Diesmal will ich euch ein bisschen von meiner Arbeit noch in Oruro erzählen. Der Jänner 2019 war arbeitsam. Bevor wir Ende Januar nach Cochabamba gezogen sind, musste ich mit dem Complejo Solar noch zwei große solarbetriebene Wasserpumen in Toraca-Baja-Machacamarca, etwa 30 Km von Oruro entfernt, installieren. Hier ist es weitaus schwieriger, Projekte zu verwirklichen als in Europa. Sowohl Cirilo Trujillo Canvari, unser bolivianischer Mitarbeiter, als auch ich waren gefühlte 10 mal im Rathaus von Machacamarca, um mit dem Bürgermeister zu verhandeln und um die bolivianische Bürokratie zu besiegen. Nach Auftragserteilung durch den Bürgermeister begann der Materialeinkauf für das Projekt. Auch das ist weitaus mühsamer als in Europa. Hier in Oruro gibt es keine großen Elektrohändler oder „Megabaumarkt“. Um das benötigte Material zu bekommen, brauchten wir über eine Woche. Photovoltaikmodule mussten im 600 Km entfernten Santa Cruz bestellt werden und werden dann den Personenbussen "mitgegeben",  einzelne Bauteile mussten wir in La Paz besorgen. 

Mitte Januar begannen wir dann mit der Installation der zwei Wasserpumpen, die von jeweils vier PV-Modulen angetrieben werden. 

Bei sonnigem Wetter schaffen sie es, jeweils 20.000 Liter von den zwei Brunnen in die Wassertanks zu pumpen. Von dort aus werden dann die Felder der Campesinos bewässert. Über 50 Familien bauen hier im kargen Hochland hauptsächlich Alfa als Futter für die Llamas, aber auch Kartoffel, Quinua und Weizen an. Das Wasser wird in der Trockenzeit für die Felderbewässerung dringend benötigt. Die Wassertanks wurden bereits vor einem bzw. vor drei Jahren im Rahmen eines Regierungsprogramms gebaut, der Betrieb der dazugehörigen dieselbetriebenen Pumpen war aber so teuer, dass sich die Campesinos dies nicht mehr leisten konnten. Isidro Yucra, der gewählte Vertreter der comunidad Toraca Baja spricht in dem Zusammenhang von „weißen Elefanten“, weil zwar die Tanks und auch die Rohre zum Tank und von dort zu den Feldern vorhanden, aber die Dieselpumpen fast nicht in Betrieb waren. Als Complejo Solar konnten wir mit unseren Solarpumpen eine günstige, CO2-freie Alternative anbieten. Die Betriebskosten der Solarpumpen gehen gegen Null. Die Installationsarbeiten haben riesigen Spaß gemacht, wir haben teilweise zu sechst gearbeitet, unterstützt von den ortsansässigen Bauern, die täglich mitgeholfen haben. Am härtesten gearbeitet haben der älteste und der jüngste, der 75 jährige Chef der comunidad „Don Isidro“ und mein 17-jähriger Sohn David
Das Wasser läuft!!!
 
(Im Bild: David und Elena als Elektriker)

Wenn man hier auf dem Land arbeitet, braucht man sich übrigens um die Verpflegung keine Sorgen machen. Wir wurden hier jeden Tag von einer Bauernfamilie zum „almuerzo“ eingeladen.
 Ende Januar mussten wir die Bauarbeiten wegen der starken Regenfälle noch einmal für fast eine Woche einstellen, nachdem wir an einem Tag zweimal mit dem Auto im Schlamm stecken blieben. Aber schließlich sind wir dann doch noch fertig geworden. Die Pumpen laufen und die 50 Bauernfamilien von Toraca- Baja sind gut gerüstet für die nächste Trockenzeit. 




Mitte Februar gab es dann noch eine kleine Überraschung. Das von meinen Eltern Mitte November geschickte Weihnachtspaket ist endlich angekommen (natürlich nicht bei uns, sondern am Postamt, hier gibt es keine Briefträger, keine Postkästen, keine funktionierende Post) Das Paket war drei Monate unterwegs und wir haben deshalb im Februar noch ein bisschen Weihnachten gefeiert.



@Elena
Seit ein und halb Monaten bin ich jetzt in Bolivien und kann gemütlich das Land kennen lernen.
Die ersten 2 Wochen habe ich mit Carla, David, Arabella und Wolfgang in Oruro in einer sehr schönen Wohnung gewohnt.
Diese 2 Wochen waren perfekt um mich an die höhe zu gewöhnen und auch an die andere Kultur.
Ich fand auch sehr interessant dem Wolfi bei seiner Arbeit am Land helfen zu können, die Arbeitsmoral kennen zulernen und auch die extreme Gastfreundlichkeit.

Später waren wir auch noch für 3 Tage im Salar de Uyuni, was extrem spektakulär und auch eine stille Auszeit in der Natur war.
Seit 5 Wochen bin ich nun in Cochabamba und gehe hier zu einer Sprachschule, danach unternehme ich oft was mit paar Freunden, die ich beim Klettern kennen gelernt habe.
Wir sind jetzt 2 mal in die Berge mit einer Cross gefahren um dort auch in der Natur zu klettern.
Letzte Woche habe ich meinen ersten 5000er bestiegen den Pico Tunari, diese Tour war technisch gesehen nicht anspruchsvoll da mann ja schon von 4200m los geht.










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